21.08.2022 in Aktuelles

SPD besucht ambulanten Pflegedienst „Pflege Team Fleischer“ in Dielheim

 

Das Thema ambulante Versorgung der Bevölkerung erhält in Zukunft einen wichtigeren Stellenwert. Darin sind sich Herr Fleischer als Leiter des ambulanten Dienstes, der Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci, der Ortsvereinsvorsitzende Holger Schröder aus Mühlhausen und die Kreisrätin Christiane Hütt-Berger aus Rauenberg absolut einig.

Beim Treffen in der Einrichtung am Mittwoch, den 17.08.2022, gaben Herr Fleischer und vier engagierte Mitarbeiterinnen aus seinem Team einen sehr interessanten und teilweise ernüchternden Blick in die „Welt der ambulanten Pflege“.

Mit 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Pflegedienst „Fleischer“ kein großer Anbieter, deckt aber ein großes Versorgungsgebiet ab, das von Nußloch über Wiesloch/Dielheim/Rauenberg bis Sinsheim reicht. Die täglich 250 Einsätze verteilen sich auf 8 Touren morgens, 13-15 Hauswirtschafts-/Betreuungstouren und 3 Touren am Abend. Der bestehende Fachkräftemangel, Corona und unvorhersehbare Krankenstände, stellen die Teamleitungen bei der Tourenplanung jeden Tag vor neue Herausforderungen.

Seit 3-4 Wochen erhält der Pflegedienst „Fleischer“ viele Anfragen für Dienstleistungen, die nicht mehr angenommen werden können. Fast alle ambulanten Pflegedienste im Raum Wiesloch/Dielheim haben einen Aufnahmestopp. Im Bereich Hauswirtschaft gibt es eine Warteliste. Ist dies ein regionales Problem oder gilt dies auch im größeren Umfeld und weitet sich in der nächsten Zeit aus?

Ab Pflegegrad 2 können Pflegedienste ihre erbrachten Leistungen mit der Pflegekasse abrechnen. Pro Pflegegrad steht ein festgelegtes Budget zur Verfügung. Wird der Höchstbetrag überschritten, werden Zuzahlungen notwendig, die Patienten oft nicht zahlen können. Ähnliche Leistungen werden in Leistungsgruppen zusammengefasst. Jedoch wird pro Einsatz nur eine Leistung (wie z. B. Medikamentengabe) aus dieser Leistungsgruppe bezahlt, obwohl mehrere Leistungen (wie z. B. Strümpfe anziehen) aus der gleichen Leistungsgruppe erbracht werden. Lars Castellucci wünscht sich hier ein Vollkasko-System, das alle erbrachten Leistungen bezahlt.

„Dies war bisher politisch nicht umsetzbar. Mit der Einführung einer umfassenden Bürgerversicherung sollte hier eine bessere Lösung gefunden werden!“,

hofft der Bundestagsabgeordnete.

Die vor zwei Jahren eingeführte „generalistische Ausbildung“ (ersten beiden Ausbildungsjahre sind in der Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege gemeinsam) bringen in der Praxis Probleme. In den Pflegeschulen werden die Auszubildenden nicht ausreichend und vertiefend auf die Praxis vorbereitet und fühlen sich dann im Alltag alleingelassen. Dadurch entsteht eine hohe Abbrecherquote, die nicht hinnehmbar ist, darin waren sich alle Beteiligten einig. Lars Castellucci sagte dazu: „Hier wäre eine begleitende Evaluation des Ausbildungsweges, anstelle einer Überprüfung nach 6 Jahren, absolut sinnvoll.“

Außerdem regte er Rückmeldungen an die Schulen seitens der Ausbildungsbetriebe an. Wenn hier Unterstützung für einen runden Tisch erwünscht ist, könnte er gerne behilflich sein. Auch machte er deutlich, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz legale Möglichkeiten zur Gewinnung von Pflegekräften eröffnet hat.

Die Einführung des Tariftreuegesetzes zum 1. September 2022 bringt Mehrkosten für den Arbeitgeber. Leider entfallen steuerliche Freibeträge für Zuschläge, die früher an die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter gezahlt wurden und Bestandteil ihres Einkommens waren. Dies bedeutet für seinen Betrieb eine Steigerung der Personalkosten, die über die Erhöhung der Pflegesätze nicht ausreichend refinanziert werden. Dies zeigte Herr Fleischer anhand von 3 Vergleichen bei den Personalkostenberechnungen auf. Da er mit dem Verhandlungsergebnis des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) finanziell nicht „leben“ kann, plant Herr Fleischer jetzt Einzelvergütungsverhandlungen mit den entsprechenden Kassen zu führen. Nach Abschluss dieser Verhandlungen wird sich Herr Fleischer wieder bei Lars Castellucci melden. Der Bundestagsabgeordnete versprach die aufgezeigten Beispielrechnungen auch zur Prüfung weiterzugeben.

Abschließend ist festzustellen, dass die Bevölkerung für das Thema ambulante Versorgung sensibilisiert und informiert werden muss. Gleichzeitig ist es die Aufgabe der Kommunen, den Aufbau von niedrigschwelligen Nachbarschaftssysteme zu fördern, die den Seniorinnen und Senioren Unterstützung im Alltag bieten. Das können ehrenamtliche Hilfen beim Einkauf oder im Haushalt sein.

„Aber auch privatwirtschaftliche Angebote wie z.B. die „Alltags-Assistenz“ in Rettigheim kann bestehende Lücken füllen. Noch besser wäre es, verschiedene Betreuungs- und Pflegeangebote unter dem Dach einer Genossenschaft zu bündeln“,

fügte Holger Schröder an.

„Auch in Rauenberg gibt es schon seit vielen Jahren einen Seniorenbeauftragten mit einem engagierten Team zur Unterstützung von Seniorinnen und Senioren“, teilte Frau Hütt-Berger mit.

Lars Castellucci dankte für das informative Gespräch und den Mitarbeiterinnen für ihre wertvolle Arbeit. „Er spüre, dass sie sich, trotz aller Probleme, für eine gute Versorgung der Kunden einsetzen. Dieser Dienst am Menschen verdient von uns allen die absolute Achtung und Anerkennung!“

 

23.09.2021 in Aktuelles

Im Gespräch mit MdB Lars Castellucci

 

Auf dem Rauenberger Wochenmarkt gab es letztmalig vor der Bundestagswahl nochmals die Gelegenheit mit SPD Bundestagsabgeordnetem Dr. Lars Castellucci ins persönliche Gespräch zu kommen. Wir bedanken uns für seinen Besuch!

 

11.06.2021 in Aktuelles

SPD setzt Drittelfinanzierung für die Gemeinden und Städte in Sachen Schulsozialarbeit durch

 

In der heutigen Sitzung des Kreis-Jugendhilfeauschusses wurde der Antrag der SPD-Fraktion Rhein-Neckar auf Wiederherstellung der Drittelfinanzierung bei der Schulsozialarbeit einstimmig beschlossen.

Die Sozialdemokraten setzten durch, dass die von 1,1 auf 1,5 Millionen Euro erhöhten Haushaltsmittel schon 2021 für die Schulsozialarbeit in den Kreisgemeinden und für die freien Träger genutzt werden. Die Verwaltungsvorlage sah eine spätere Wiedereinführung der Drittelfinanzierung vor.

„Gerade nach den schwierigen Pandemiezeiten ist Schulsozialarbeit ein besonders notwendiges Präventivangebot in den Schulen“,

begründete die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Renate Schmidt (Eppelheim), die „Eile“ ihrer Fraktion, die von den übrigen Kreisräten und dann auch von der Verwaltung mitgetragen wurde.

„Wenn nur eine Gemeinde dank der nun erhöhten Förderung des Kreises die Schulsozialarbeit ausbaut, ist schon etwas gewonnen“, ergänzte SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Ralf Göck (Brühl). Die Schulleitungen loben die sehr guten Erfahrungen und die positive langfristige Auswirkung auf die Entwicklung der heranwachsenden Jugendlichen.

Bis 2014 wurde dieses Angebot gemeinsam von Land, Kreis und Gemeinden mit der sogenannten Drittelfinanzierung getragen. Durch steigende Personalkosten, die in den Zuschüssen nicht berücksichtigt wurden, mussten die Kommunen in den letzten Jahren aber umgerechnet nahezu die Hälfte der Kosten tragen.

Der Antrag der SPD-Fraktion sieht bei der Berechnung eine Berücksichtigung der aktuellen Personalkosten vor, sodass der Kreis wieder „sein“ Drittel trägt: „Nun hoffen wir, dass auch das Land hier mitzieht, und wieder ein Drittel trägt“, sieht die Sprecherin im Jugendhilfeausschuss, Stella Kirgiane-Efremidou (Weinheim), das „Vorpreschen“ der Sozialdemokraten auch als sanften Druck auf die Landespolitik, auch ihren Beitrag zu leisten.

 

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