Überfüllte Busse dürfen kein Alltag mehr sein

Veröffentlicht am 28.09.2020 in Aktuelles

Alle wollen Nachhause- Egal ob mit oder ohne Einhaltung der Abstandsregelungen

Die überfüllten Busse aus Rauenberg und Mühlhausen zum Schulzentrum nach Östringen sind nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Problem. Auf den RNZ-Artikel am Donnerstag meldeten sich viele Eltern in den sozialen Medien zu Wort und kritisierten die Zustände, die es schon seit Jahren gebe. Trotz Beschwerden habe sich bislang nie etwas daran geändert.

Und nicht nur die Fahrt zu Schulbeginn sei ein Problem, auch nach Schulschluss sollen die Kapazitäten nicht ausreichen. Schüler aus Rauenberg seien deshalb gezwungen, mit dem Bus über Angelbachtal nach Hause zu fahren. Noch in dieser Woche will der Schulträger, die Stadt Östringen, nach RNZ-Informationen zusammen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar und dem Karlsruher Verkehrsverbund nach Lösungen suchen.

Unterdessen meldet sich auch die Kommunalpolitik zu Wort:

"Die RNZ hat die Schwachstellen und die betroffenen Linien in einem detaillierten Artikel aufgezeigt. Alle Beteiligten – Land, Kreis, Städte und Kommunen und die ausführenden Verkehrsunternehmen – haben es versäumt, sich rechtzeitig um das Problem zu kümmern und entsprechend zu reagieren",

ärgert sich die Rauenberger SPD-Fraktionsvorsitzende Christiane Hütt-Berger. Die überfüllten Busse quälten schon seit Langem Schüler und weitere Nutzer des Nahverkehrs.

"Corona hat dieses Problem jetzt schonungslos aufgedeckt. Die Landesregierung muss eine ausreichende Finanzierung des Nahverkehrs und speziell der Schülerbusse sicherstellen",

so Hütt-Berger, die auch für die SPD im Kreistag sitzt.

Denn in den Schulen seien die Corona-Auflagen sehr streng. Auf dem Weg zur Schule aber müssten sich die Schüler in überfüllte Schulbusse drängen und quetschen.

"Es erreichen uns viele bedrückende und erschreckende Rückmeldungen von Eltern und Schülern, die belegen, wie die Schüler wie ,Ölsardinen’ in den Bussen stehen",

berichtet Hütt-Berger. Fünftklässlern müsse dies wie ein Albtraum vorkommen.

"Sie hatten sich auf den Neuanfang in der höheren Schule gefreut und jetzt müssen sie um ihren Platz kämpfen."

Von der Vorgabe des Landes, dass nur 40 Prozent der Stehplätze belegt sein sollten, könnten die meisten Kinder und Jugendliche morgens nur träumen.

Das Problem betrifft aber nicht nur Schulbusse:

"Auch die regulären Nahverkehrsverbindungen sind gnadenlos überfüllt",

berichtet Andrea Schröder-Ritzrau, SPD-Gemeinderätin in Walldorf und Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis Wiesloch. Sie fährt jeden Tag mit dem Nahverkehr nach Heidelberg.

Unglaublich klingen auch für die Grünen die Berichte von Schülern, die schon vor der Coronakrise an der Haltestelle stehen gelassen wurden. Sie müssen dann weitere Wege in Kauf nehmen oder von ihren Eltern mit dem Auto gefahren werden.

"Kinder kommen dadurch zur spät zur Schule!",

ärgert sich Sven Burger, selbst Lehrer und Gemeinderat der Grünen in Rauenberg.

"Warum fängt der Rhein-Neckar-Kreis jetzt erst an zu prüfen, welche Linien im neuen Schuljahr überzulaufen drohen",

fragt sich Hütt-Berger. Auch die Aussage, die ersten Schulwochen seien nicht repräsentativ für eine Auslastung der Schülerverkehre, kann sie nicht nachvollziehen.

"Wenn aufgrund des guten Wetters jetzt noch Schüler mit dem Fahrrad fahren, zu Fuß gehen oder von besorgten Eltern gefahren werden, wäre dies doch ein Grund, sofort Verstärkerbusse einzusetzen. Noch besser wäre es gewesen, dies bei Schulanfang bereits umgesetzt zu haben. Weitere Analysen und Beobachtungen bringen uns nicht weiter",

so die Kreisrätin.

 

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